Studienreise 2014

Stans - Schaffhausen 16. - 17. Mai 2014

Unsere zweitägige Studienreise, welche turnusgemäss wieder in der Schweiz stattfand, bot einmal mehr ein hoch interessantes, abwechslungsreiches Programm, (Glas, Aviatik, Naturschauspiel, Gips und Wein). So ist es nicht verwunderlich, dass die Reise schon früh ausgebucht war.

Freitag 16. Mai 2014

Nachdem alle Reiseteilnehmer an den verschiedenen Einstiegsorten zugestiegen sind, geht die Reise bei bestem Wetter mit Kaffee und Gipfeli zuerst nach Hergiswil, wo die Besichtigung der Glasi auf dem Programm steht. Nach dem herumstöbern im Glasi-Laden konnten wir im Museum viel Wissenswertes über die Geschichte der Glasproduktion in der Innerschweiz erfahren. Nachdem die Firma vor dem Aus stand, wurde 1975 durch Roberto Niederer die Aktiengesellschaft Hergiswiler Glas AG gegründet. Nach dem Tod von Roberto Niederer (1988) hat Sohn Robert die Firma übernommen.
Von der Zuschauertribüne aus konnte das faszinierende Handwerk der Glasbläser bestaunt werden. Wer keine Platzangst hat, konnte sich anschliessend durch das Glas- Labyrinth tasten. Glücklicherweise fanden alle wieder zum Ausgang, beim Mittagessen im Glasi-Restaurant waren jedenfalls alle wieder anwesend.
Nicht minder interessant geht es am Nachmittag weiter, nach einer kurzen Car Fahrt treffen wir auf dem Gelände der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans ein. Die im Jahr 1939 gegründete Pilatus Flugzeugwerke AG ist die einzige Schweizer Firma, welche Flugzeuge entwickelt, baut und auf allen Kontinenten verkauft. Die Firma Pilatus ist ein grosser Arbeitgeber. Gesamthaft beschäftigt die Firma 1‘752 Personen, es werden 100 Lehrstellen in 10 verschiedenen Berufen angeboten.
Sicher jedem bekannt ist der legendäre Pilatus Porter PC-6. Der PC-12 ist das meistverkaufte einmotorige Turbopropflugzeug. Mit dem PC- 21 bietet Pilatus das Trainingsflugzeug der Zukunft an, auf diesem Modell können die verschiedensten Kampfjetmodelle simuliert- und so die Ausbildung auf kostengünstige Weise absolviert werden.
Aktuell in der Entwicklung ist der PC-24, der weltweit erste Businessjet, welcher ab kurzen Naturpisten operieren kann. Am ersten August dieses Jahres, anlässlich der Jubiläumsfeier 75 Jahre Pilatuswerke, wird mit dem Roll out, das jüngste Kind der Firma Pilatus der Öffentlichkeit präsentiert.
Sehr eindrücklich ist der Rundgang durch die Produktionshallen, sämtliche Bestandteile wie die Zelle, Flügel, Fahrwerk etc. wird von Pilatus selbst hergestellt. Fremdprodukte sind die Triebwerke, Propeller, Avionik. Die Einzelteile werden zum Teil aus massiven Aluminiumlegierungen herausgefräst und bearbeitet. Ein Flügelholm zum Beispiel entsteht aus einem massiven Block mit einem Gewicht von 1‘700 kg, der fertige Holm hat ein Gewicht von lediglich 70 kg! Der Rest sind Späne, welche wiederum dem Recycling zugeführt werden.
Eindrücklich war nebst den Flugzeugen auch die neue, riesige Halle mit der freitragenden Dachkonstruktion aus Holz.
Nach all diesen Eindrücken geht die Reise weiter nach Schaffhausen, nach dem Zimmerbezug erwartet uns ein ausgezeichnetes Nachtessen im Theaterrestaurant.

Samstag 17. Mai 2014

Nach dem reichhaltigen Frühstück geht es an den nahegelegenen Rheinfall. Dieses Naturschauspiel, nach einer kurzen Bootsfahrt vom Mittelfelsen aus zu betrachten ist sehr eindrücklich.

Einige Zahlen:

Breite des Falles 150 Meter
Höhe des Falles 23 Meter
Alter des Falles ca. 15'000 Jahre
Abflussmenge Sommer ca. 600'000 Liter pro Sekunde
Abflussmenge Winter ca. 250'000 Liter pro Sekunde

Seit 1983 sind der Rheinfall und seine Umgebung im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.
Weiter geht die Reise ins Klettgau. Bei der Bergkirche St. Othmar haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Rebberge. Wir erhalten interessante Informationen zum umliegenden Gebiet und den Weinbau. Das Apero wird uns von der Firma Rototec spendiert, herzlichen Dank.
Auf einer stündigen Wanderung durch die Rebberge und den Wald, erreichen wir das Weingut Lindenhof. Auch hier wird wiederum vorbildlich für unser leibliches Wohl gesorgt.
Frisch gestärkt geht es weiter nach Schleitheim. Das Gipsmuseum zeigt auf kleinstem Raum als einziges dieser Art in der Schweiz, auf anschauliche Weise die geologische Entstehung des Gipses, den bergmännischen Abbau, die Verarbeitung und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Höhepunkt des Museumsbesuches ist der Gang in den einzigen, für Besucher noch zugänglichen, Gipsbergwerkstollen der Schweiz. Ein enger, niedriger Zugangsstollen führt durch die Lockergesteinszone bis zum anstehenden Gipsgestein und dann bis zum Ende der eigentlichen Abbauzone. Die ganze Strecke ist heute bergmännisch gesichert und elektrisch ausgeleuchtet. Sehr schön ist die Sedimentstruktur des Gipsgesteins zu sehen, aber auch eindrücklich die heute noch stattfindenden Bewegungen des Berges durch Druck, Wassereinflüsse und der damit ablaufenden Rückvergipsung des, vor allem im hinteren Teil, vorherrschenden Anhydrits.

Alles hat ein Ende und so treten wir mit vielen Eindrücken unsere Heimreise an.
Vielen Dank allen Sponsoren und unserem Chauffeur für die angenehme Fahrt!
Unserem Reiseleiter Adrian Burkart ganz herzlichen Dank für die super Organisation (es gibt definitiv nichts zu Meckern)!

Weitere Fotos finden Sie hier

U. Mösching