Tagung 2016
Zaugg AG Rohrbach und Flyer Huttwil, 25./26. Oktober 2016
Austragungsort der diesjährigen Klärwärtertagung ist das Emmental. Es verwundert nicht, dass ausgerechnet in diesem hügeligen Teil der Schweiz ein findiger Tüftler auf die Idee kam, dem schweissgebadeten Radfahrer mit etwas Technik das Bergauffahren zu erleichtern. Mehr dazu später….
Eine rekordverdächtige Teilnehmerzahl findet sich bei regnerischem Wetter, pünktlich zur diesjährigen Klärwärtertagung bei der Firma Zaugg in Rohrbach ein.
Nach dem Begrüssungskaffe mit frischen Gipfeli, erwarten uns äusserst interessante Einblicke in zwei ganz unterschiedlichen Firmen.
Abgerundet wird die Tagung mit einem ausgezeichneten Mittagessen in der Schaukäserei Affoltern.
Adrian Burkart hat es wieder einmal verstanden, eine abwechslungsreiche, interessante Klärwärtertagung zu organisieren. Tatkräftig unterstützt durch Markus Flükiger.
Zaugg AG Rohrbach
Am Vormittag steht die Besichtigung der Firma Zaugg, welche seit 1936 besteht, auf dem Programm. Die Firma ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen in dritter Generation und beschäftigt über 120 Mitarbeiter.
Die Tätigkeit der Firma Zaugg bewegt sich im Bereich Bau, Schreinerei und Krantechnik. Durch das enge Teamwork der Planer, Techniker, Zimmerleute, Schlosser, Spengler, Schreiner und Chauffeure, ist die Firma sehr flexibel; den Kunden wird stets eine massgeschneiderte Lösung aus einer Hand geboten.
Für Kranarbeiten steht den Kunden eine grosse Palette, vom grossen Pneukran bis zur Scherenhebebühne zur Verfügung. Die diversen Hebebühnen werden auch an Kunden vermietet
Bei der Führung durch die grosszügigen Hallen der Zimmerei, vermochte vor allem die weitgehend automatisierte Holzbearbeitung zu beeindrucken. Es werden Bauten vom Einfamilienhaus in Elementbauweise über Holzbrücken bis zur grossen Eishalle erstellt.
Bei allen Aufträgen stehen das nachhaltige Bauen aus Holz und Stahl und die Energieeffizienz im Zentrum.
Flyer (Biketec AG) Huttwil
Frisch gestärkt nach einem ausgezeichneten Mittagessen fahren wir nach Huttwil zur Firma Flyer. In der Ausstellung über die Entwicklung vom ersten zusammengebastelten Fahrrad mit Hilfsmotor bis zum heutigen High-Tech Produkt erfahren wir viel Interessantes und können die einzelnen Typen bestaunen.
Seit es Fahrräder gibt, versuchen Tüftler Zusatzantriebe zu entwickeln, die das Velofahren bequemer machen. Aus alten Patentschriften geht hervor, dass auf den Strassen Europas und Amerikas bereits ab etwa 1895 erste Elektrofahrräder verkehrten.
Die Speicherung der Energie stand aber während sehr langer Zeit einem Durchbruch des Elektroantriebes allgemein im Wege. Ebenso die Regulierung der elektrischen Kraftzugabe war lange Zeit eine Herausforderung.
Der rote Büffel
Der legendäre «rote Büffel», der als Vorläufer des «Flyer» gilt, entstand 1993 aus Bequemlichkeit. Dem Werkzeugmacher Philippe Kohlbrenner war der Arbeitsweg mit dem Auto zuwider und mit dem Velo zu mühsam (seine Frau kochte so gut, dass er über Mittag immer nach Hause fuhr). So schraubte er kurzerhand einen Scheibenwischermotor mit Autobatterie an sein rotes Coronado-Fahrrad. Arbeitskollege und Elektroingenieur Reto Böhlen kümmerte sich um die Elektronik. Die Fahrt mit dem roten Büffel gefiel den beiden so gut, dass sie sich mit ihrer Idee selbstständig machten und die BK Tech gründeten.
Leider ging der Firma BK Tech das Geld aus, die Businesspläne konnten nicht erfüllt werden, so dass die Investoren der Firma den Stecker zogen.
Aus dem Nachlass ging die Biketec AG hervor, welche mit klugem Marketing zur richtigen Zeit den Flyer auf den Markt brachte.
Im Rekord Jahr produzierte das Unternehmen 50‘000 Flyer. Der Boom hat mittlerweile jede Menge von anderen Herstellern auf den Markt gebracht, das Umfeld wird schwieriger und der Preisdruck steigt.
Weiter folgte der eindrucksvolle Rundgang durch die Produktionsräume, mit vielen interessanten Details.
Nicht alle der teilnehmenden Klärwärter konnten sich überwinden, bei dem regnerischen Wetter auf der geführten Flyer-Tour mitzumachen.
Die hartgesottenen, wetterfesten Kollegen aber, konnten sich von den Vorzügen des „kraftlosen“ Radfahrens in den Emmentaler-„Höger“ überzeugen.
Vielen Dank den Organisatoren Adrian Burkart und Markus Flükiger für die sehr interessante, abwechslungsreiche Tagung!
U. Mösching