Studienreise 2019

Prag

11. - 14. September 2019

4 Tage, 1400km, 1 Tramfahrt, 1 Schifffahrt, 1 Brauereibesichtigung, 1 Glasbläserei und eine Burgbesichtigung und natürlich eine alte und eine neue Kläranlage. Kurz zusammengefasst war dies die Reise. Doch zwischen all den Fixpunkten gab es noch viel mehr. Begegnungen und Gespräche, gemeinsames Essen und Trinken. Ja es waren intensive 4 Tage und gerade deswegen einfach perfekt. Hier ein grosses Danke an den Organisator Patrik Freiburghaus und Gerber Reisen Roggwil.

Da bekanntlich Bilder mehr sagen als Worte, nehme ich dich mit Bildern, mit nach Prag.

Die Stunden im Car wurden durch das Jassen verkürzt. Ob immer alles rechtens war, wird hier nicht verraten.

Das Hotel lag am historischen Wenzelsplatz, früher als Rossplatz genutzt, ist es heute einer der grössten Plätze Europas.

Irena unsere Führerin in Prag erklärt uns die Sehenswürdigkeiten und Eigenheiten der Stadt.

Im historischen Tram mit Musik und einem Tropfen gegen den Durst ging es durch die Stadt zur Prager Burg. Die Prager Burg ist das grösste geschlossene Burgareal der Welt und heutiger Präsidentensitz von Tschechien. Gerade heute wurde Besuch erwartet, was sich an den vielen Polizisten und Kameras zeigte.

Der Veithsdom inmitten der Burg ist bis heute nicht fertig gebaut. Der Dom ist das grösste kirchliche Gebäude von Tschechien. 
Wir erkannten sehr schnell, dass dies eines der Touristenmagnete Prags ist, hatte es doch Hunderte von Besuchern die den Dom besichtigen wollten. Irena erklärte uns die ganzen historischen Zusammenhänge, doch ehrlicherweise muss ich sagen, dass nicht allzu viel hängen geblieben ist. Was mir in Erinnerung blieb ist, dass es sehr schwierig ist zu den Krönungsjuwelen zu gelangen. Diese sind in einem Raum im Obergeschoss, hinter einer massiven Türe, welche mit sieben Schlössern verschlossen ist. Diese Türe kann nur geöffnet werden, wenn die sieben Besitzer eines Schlüssels anwesend sind.

In diesem aus 2 Tonnen Silber gefertigten Sarg liegt der Heilige Priester Nepomuk. Der Legende nach wollte er das Geheimnis der Beichte, welches die Frau des Königs ihm anvertraute, gegenüber dem König nicht brechen und wurde daher vom König zum Tode verurteilt. Im Gefängnis starb er dann und sein Leichnam wurde von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen.

Durch das goldene Gässchen verliesen wir die Burg und durften ein deftiges Mittagessen in der Brauerei Flecku geniessen: Bier, Rotkraut, Knödel und ein grosses Stück Fleisch gehören hier in Tschechien zu einem traditionellen Essen. Anschliessend gab es noch eine Führung durch die Brauerei.

Am Abend hiess es dann Schiff ahoi. Eine gut zweistündige Rundfahrt auf der Moldau stand auf dem Programm. Ein grosser Dank an Andy Morf der uns die Getränke offerierte.
Die Aussicht auf die Lichter der Stadt war atemberaubend.

Für diejenigen, welche die neue Kläranlage (in Betreib genommen am 19.09.2018) anschauen wollten, hiess es am Freitag früh aufstehen. Schon um 7.20 Uhr fuhr das Taxi los. Die vorherige Anlage (herkömmliche Bauweise) wurde im Jahr 2002 bei einem grossen Hochwasser überschwemmt, so entschloss man bei einem Neubau, dank EU-Gelder die Anlage komplett unterirdisch und überflutungssicher zu bauen. Sie kann nun bis zu 50 cm über den höchsten Punkt der Anlage, überschwemmt werden. 
Auf der Anlage befindet sich jetzt ein öffentlicher Stadtpark, wenn die Begrünung angewachsen ist sieht man quasi nichts mehr von der Anlage.
Grosse Begeisterung löste auch das elektrische ARA-Mobil aus.

Besuch der alten Kläranlage
Die alte Kläranlage im Prager Stadtviertel Bubeneč ist ein wichtiger Bestandteil der Architekturgeschichte, sowohl was die Technologie, als auch die Wasserwirtschaft insgesamt anbelangt. Sie wurde in den Jahren 1901 bis 1906 gebaut. Sie diente als Kläranlage für das meiste Abwasser der Stadt Prag bis zum Jahr 1967. In einem Maschinenraum (alles dampfbetrieben) kann man aber immer noch die funktionstüchtigen Maschinen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bewundern. Der Kanalisationsplan und der Entwurf der technischen Parameter der Kläranlage wurde von dem Bauingenieur britischer Abstammung Sir William Heerlein Lindley entworfen. Sein Werk wurde im Jahr 2010 zum Kulturdenkmal erklärt.

In der Haupthalle mit den Wasserbehältern, die hoch über den Köpfen der Besucher angebracht sind, sieht es aus wie in den Romanen von Jules Verne. Diese Science-Fiction-Umgebung wird gerne sowohl von tschechischen als auch von ausländischen Filmemachern genutzt. Hier wurde unter anderem eine der Folgen der erfolgreichen Actionserie Mission Impossible mit Tom Cruise gedreht, der das Areal mit Interesse besichtigte.

Am Nachmittag besichtigten wir die Glasmanufaktur Rückl in Nizbor. Hier wird noch heute handgeschliffenes Kristallglas hergestellt. Der Familienbetrieb ist in ganz Tschechien bekannt, stellt er doch den goldenen Löwen her, den grössten tschechischen Filmpreis.

Am letzten Abend wurde das Nachtleben Prags noch einmal erkundet und ausgiebig genossen. Prag eine Stadt die selten schläft und tausende Touristen anzieht, wie auch die Mitglieder des Vereins bernischer Klärwerkfachleute.

Schon am anderen Morgen fuhr uns Armin Boss von Gerber Reisen sicher und pünktlich nach Hause.

Es bleibt nur noch eines zu sagen: Die Reise nach Prag war gespickt mit Highlights und ich freue mich schon auf die nächste Reise. Mit vielen bekannten und neuen Gesichtern.

Der KBKV bedankt sich herzlich bei den Sponsoren:
- Aregger Chemie AG, Oensingen 
- Rototec AG, Richigen
- ACAT, Basel
- MTC-2000 Halterungs-Systeme GmbH

Christoph Woodtli


Impressionen von Rolf Lüdi