Studienreise 2012

Glarnerland – Graubünden 04. - 05. Mai 2012

Freitag 4. Mai 2012

Dieses Jahr haben wir uns dem Thema «Strom Erzeugung» gewidmet. Da Kläranlagen zu den grossen Energieverbrauchern gehören und die Schweiz keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen will, brauchen wir zuverlässige Energiequellen, die uns mit neuen Energiefeldern beliefern. Gerade seit der Katastrophe im Japanischen Fukushima ist dieses Thema aktueller denn je.
Die Reise hat für viele Teilnehmer schon sehr früh morgens begonnen, denn die Führung beim Kraftwerk hat schon um 10 Uhr, bei herrlichem Sonnenschein, begonnen. Eines der bedeutendsten Ausbauprojekte von Axpo ist «Linthal 2015». Ein neues, unterirdisch angelegtes Pumpspeicherwerk soll Wasser aus dem Limmernsee in den 630 m höher gelegenen Muttsee zurückpumpen und bei Bedarf wieder zur Stromproduktion nutzen. Das neue Werk soll eine Pumpleistung und eine Turbinenleistung von je 1'000 MW aufweisen.
Damit erhöht sich die Leistung der Kraftwerke Linth-Limmern (KLL) von heute rund 480 MW auf 1'480 MW. Das entspricht leistungsmässig dem Kernkraftwerk Leibstadt oder dem Wasserkraftwerk Cleuson Dixence. Damit soll die Stromversorgungssicherheit in der Nordost- und Zentralschweiz auch für die Zukunft gesichert werden.
Die Investitionskosten für dieses Projekt betragen rund 2,1 Milliarden Franken. Nach diesen Erläuterungen und der Video Vorführung der beiden Gruppenführer begaben wir uns auf den Rundgang. Einer der Höhepunkte war die Gondelbahn, welche für den Materialtransport des neuen Kraftwerkes benutzt wird. Die Gondel kann bis zu 40 Tonnen Last tragen.

Ein weiterer Eindruck hat die Kaverne gegeben wo die alten Turbinen laufen, welche mit einem Druck von über 100 Tonnen belastet werden. Mit vielen Eindrücken konnten wir uns im Hotel Tödi in Tierfed/Linthal stärken und reichlich diskutieren. Das Programm war gedrängt.
Wir fuhren weiter nach Chur wo bereits die Stadtführer auf uns warteten. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr sind wir angekommen und bekamen zur Begrüssung ein Stück Schokolade, welche in der Alpenstadt hergestellt wird. Damit wir nicht nur die Geschichte von Chur, welches notabene die älteste Alpenstadt ist, durften wir immer wieder Köstlichkeiten degustieren, welche in der Umgebung hergestellt werden.
Was nicht fehlen durfte war der Röteli Schnaps und eine Churertorte.

Nach einem interessanten und eindrücklichen Tag haben wir im Hotel Chur die Zimmer bezogen. Bis zum gemeinsamen Abendessen blieb etwas Zeit auf eigene «Faust» die Umgebung zu erkunden. Das Nachtessen war ganz auf Bündnerspezialitäten ausgerichtet.

Samstag 5. Mai 2012

Beim Frühstück war die Stimmung etwas getrübt, weil eine kleine Wanderung bevorstand und es leider zu regnen begonnen hat. Auf der Fahrt nach Bad Ragaz wurde der Regen noch schlimmer, es goss aus allen Kübeln.
Für eine kleine Überraschung in Bad Ragaz sorgte Herr Aregger (Aregger Chemie) und seine Frau mit einem Willkommensapéro. Die Gemüter und Stimmung haben sich schnell erhellt und auch Petrus hatte erbarmen und schickte einige Sonnenstrahlen.
Nach einem stündigen Spaziergang durch die Taminaschlucht sind wir im alten Bad Pfäfers eingetroffen. In der alten Küche, welche über 300 Jahre alt ist, wartete ein Apéro mit einheimischen Spezialitäten auf uns.

Geschichte
Um 1240 entdeckten Jäger des Klosters die 36,5° C warme Quelle. Die Mönche des Klosters erkannten die Heilkraft des Wassers bald. Die Kranken badeten in den in Fels gehauenen Löchern und verweilten dort während 6-7 Tagen, mit wenigen Unterbrüchen Tag und Nacht. Sie wurden an Seilen in die furchteinflössende Schlucht hinunter gelassen. Ab 1350 wurden hölzerne Badehäuser quer über die tosende Tamina gebaut. 1630 wurde das Quellwasser in lärchenen Teucheln aus der Schlucht herausgeleitet und das erste Badehaus gebaut (Zugang ab Valens). Zwischen 1704-1718 wurden durch die Äbte Bonifaz I Tschupp und Bonifaz II zur Gilgen die heute noch mehrheitlich erhaltenen Badegebäude errichtet. In ihren Glanzzeiten beherbergten sie zeitweise über 300 Gäste. Im Anschluss an die Geschichte begaben wir uns an den Ursprung der Schlucht und begutachteten anschliessend das alte Bäderhaus. Auch hier konnten wir viele Eindrücke von der Natur bis hin zur Kultur sammeln. Nach so vielen Informationen durfte das Mittagessen nicht fehlen, welches wir im alten Speisesaal serviert bekamen.

Damit wir etwas ausruhen konnten fuhren wir mit den Pferdekutschen nach Bad Ragaz zurück. Wohl behütet sind wir am Bahnhof angekommen wo unser Car wartete. Herzlichen Dank an alle Gönner und Sponsoren die uns ermöglicht haben so einen tollen Anlass durchzuführen.

Adrian Burkart